Blog

Seite 4 von 4<1234
Variante 1
Seite 4 von 4
Variante 2
Seite von 4
"Afrikanische Löwen, Afrikanische Tiger und aufstrebende Afrikanische Mittelklassen": Ein neuer Forschungsbericht

Professor Karl Wohlmuth von der Forschungsgruppe Afrikanische Entwicklungsperspektiven der Universität Bremen hat einen neuen Forschungsbericht zur "Africa Rising Story" vorgelegt, die in der derzeitigen Diskussion über Afrikas Wachstumsperspektiven eine große Rolle spielt (vgl. den Neuen Forschungsbericht). Der Autor ist an Kommentaren interessiert, die bei neuen Entwürfen auch berücksichtigt werden, denn der Forschungsbericht wird in mehreren Versionen erscheinen.

Afrika wird in den letzten Jahren immer wieder als boomender Kontinent mit riesigen Wachstums- und Investitionschancen portraitiert, und als ein Kontinent mit einigen sehr schnell wachsenden Ländern ("Afrikanische Löwen" und "Afrikanische Tiger"). Mythen spielen bei der Interpretation von Wachstum und Entwicklung in Afrika eine große Rolle und diese überlagern zunehmend Fakten und Realitäten. Wo nahm die "Africa Rising Story" mit "Afrikanischen Löwen" und "Afrikanischen Tigern" ihren Ausgangspunkt? Welche Hintergründe gibt es dafür? Eine besondere Rolle bei der Mythenbildung spielen dabei die internationalen Consultingunternehmen mit ihren Afrikaberichten, also Namen wie McKinsey, PricewaterhouseCoopers, Roland Berger, Bain & Company, The Boston Consulting Group, Ernst & Young, ATKearney, KPMG, Deloitte, und viele andere mehr. Diese Unternehmen haben starken Einfluss auf die ausländischen Investoren, auf die Multinationalen Unternehmen, die in Afrika Geschäfte machen, aber auch auf die Regierungen, die lokale Privatwirtschaft in Afrika und schließlich auch auf die multilaterale und bilaterale Entwicklungszusammenarbeit.

Einige dieser Mythen werden in der Studie diskutiert und mit Fakten und Realitäten konfrontiert (Afrika sei ein Kontinent von besonders schnell wachsenden Ländern; Afrika sei ein Kontinent mit boomenden Wirtschaftssektoren und schnell expandierenden Konsumentenklassen; Afrika sei ein Kontinent mit einer wachsenden Zahl von global agierenden und international wettbewerbsfähigen Unternehmen; Afrika sei ein Kontinent, der zunehmend die Vorteile der "demographischen Dividende" und der "digitalen Revolution" ausschöpfen könne; und Afrika sei ein Kontinent mit einer zunehmend entwicklungsförderlich agierenden afrikanischen Mittelklasse). Auch die methodischen Grundlagen der Berichte dieser internationalen Consultingunternehmen werden geprüft. Es wird auf die Hintergründe und die Motivationen bei der Erstellung dieser Berichte, auf die methodischen und analytischen Ansätze, auf die funktionale Bedeutung der Berichte für Investoren und Regierungen, und auf die Art der Verbreitung der Messages in Afrika und im globalen Kontext eingegangen.

Mit dieser Studie soll ein Rahmen für die kritische Auseinandersetzung mit den Afrikaberichten der internationalen Consultingunternehmen präsentiert werden. Dies ist wichtig, weil die Inhalte dieser Afrikaberichte sehr schnell von der Weltpresse aufgenommen und so die potentiellen Investoren und wichtige politische Entscheidungsträger gezielt beeinflusst werden.

Eine weitere Version dieser Studie wird demnächst vorgelegt; es wird darin stärker auf die methodischen Grundlagen in den Afrikaberichten der internationalen Consultingunternehmen eingegangen werden. Dieser erweiterte Beitrag wird dann in den  IWIM Blue Series Discussion Papers veröffentlicht werden (vgl. IWIM Blue Series Discussion Papers).

 

Nach oben

Modelle gegen den Welthunger – Weser-Kurier online, 03. 06. 2011, in der Printversion auf S. 3
Bremer Ökonomen entwickeln Leitfaden

Von Sebastian Manz 

Bremen. In den kommenden 20 Jahren verdoppeln sich laut einer Prognose der Hilfsorganisation Oxfam die Preise für Lebensmittel. Steigender Bedarf, ungerechte Verteilung und ineffiziente Landwirtschaft sind laut den Aktivisten schuld an der Misere. Bremer Ökonomen arbeiten derzeit im Auftrag der UN an Modellen, um die Ernährung aller Menschen dauerhaft sicherzustellen. Die Wissenschaftler entwickelten sieben Regeln, die es ermöglichen sollen, Landwirtschaft in Entwicklungsländern zukunftsfähig zu machen.

 

Der Bremer Wirtschaftswissenschaftler Karl Wohlmuth.

© Frank Thomas Koch

Der Bremer Wirtschaftswissenschaftler Karl Wohlmuth.

Die Landwirte dieser Welt produzieren genug Lebensmittel, um alle Menschen satt zu machen. Davon ist der Bremer Ökonom Hans Heinrich Bass überzeugt. Gerade Entwicklungsländer hätten jedoch damit zu kämpfen, dass große Teile der Feldfrüchte die Verbraucher gar nicht erreichen. "Es gibt Schätzungen, dass mehr als die Hälfte der Ernten verloren geht", sagt der Professor. Hauptursache: Die ländlichen Regionen würden vernachlässigt. Es dauere häufig zu lange, Obst und Gemüse von den Dörfern zu den Hauptverkehrswegen zu befördern. Außerdem fehle es häufig an Kühlung und geeigneten Transportmitteln.

Bass war jüngst im Auftrag der Vereinten Nationen in Afrika unterwegs, um dort landwirtschaftliche Prozesse zu analysieren und nach Verbesserungsmöglichkeiten zu suchen. Seine Studie ist Teil eines Forschungsprojekts, das Karl Wohlmuth vom Institut für Weltwirtschaft und Internationales Management an der Universität Bremen leitet. Laut Wohlmuth sind nicht nur falsche Lagerung und schlechte Transportbedingungen dafür verantwortlich, dass große Teile der Ernten verderben. Der afrikanischen Landwirtschaft mangle es in erster Linie am sogenannten Agribusiness. Dieser Begriff fasst sämtliche Tätigkeiten zusammen, die über den bloßen Anbau von Feldfrüchten hinausgehen. Zum Agribusiness gehört etwa die Verarbeitung von Agrarrohstoffen, die Produktion von Maschinen und alle Dienstleistungen, die für die Landwirtschaft von Bedeutung sind. "In den USA übertrifft das Agribusiness den Wert der bloßen landwirtschaftlichen Produktion um das 14-Fache", sagt Karl Wohlmuth. In vielen afrikanischen Ländern fehle diese Wertschöpfung. Auf einen Euro landwirtschaftlicher Produktion kämen dort häufig nur 30 Cent, die durch Agribusiness-Aktivitäten erwirtschaftet würden. "Das zu ändern, ist Aufgabe der nationalen Politik und der internationalen Entwicklungspolitik", sagt der Professor.

Sieben Eckpfeiler für gutes Gelingen

Der Bremer Wirtschaftswissenschaftler Hans Heinrich Bass.

© Kuhaupt

Der Bremer Wirtschaftswissenschaftler Hans Heinrich Bass.

Die Bremer Wissenschaftler sind sich einig: Afrikas Landwirtschaft hat vor allem in Bereichen wie Infrastruktur, Ausbildung, Forschung und Entwicklung großen Nachholbedarf. Eine Musterlösung, die für alle Situationen geeignet und auch noch leicht anzuwenden ist, gibt es jedoch nicht, betont Hans Heinrich Bass. "Die Produzentenregionen besser anzubinden, Solarstrom-betriebene Kühlmöglichkeiten bereitzustellen, aber vor allem das Trocknen, Eindosen und Verpacken vor Ort sicherzustellen - das wären einige Ansätze", sagt der Ökonom. Zusammen mit einer internationalen Expertengruppe haben die Bremer einen Bericht erarbeitet, der konkrete Empfehlungen gibt, in welcher Form Afrikas Landwirtschaft entwickelt und industrialisiert werden sollte. Sieben Kernthesen haben die Wissenschaftler herausgearbeitet, die Leitlinien einer modernen Entwicklungspolitik sein sollten:

1. Die verantwortlichen Stellen müssen prüfen, wie die Produktivität der Landwirtschaft dauerhaft gesteigert werden kann. Dies soll sicherstellen, dass die Ernten für Nachfrager, sowohl was die Menge, aber auch was die Qualität angeht, attraktiv sind. Hauptziel dieser Maßnahme ist es, den Bauern ein auskömmliches Einkommen zu garantieren.

2. Es muss nach Wegen gesucht werden, um Kleinbauern in die Wertschöpfungskette einzubeziehen. Die Landwirte müssen Anreize haben, um für größere und anspruchsvollere Märkte zu produzieren.

3. Unter lokalen, regionalen oder internationalen Abnehmern herrscht sehr unterschiedliche Nachfrage nach Agrarprodukten. Politik und Entwicklungszusammenarbeit müssen deshalb Modelle entwickeln, um diese verschiedenen Märkte für lokale Anbieter und Produzenten zu erschließen.

4. Die Experten empfehlen, Möglichkeiten auszuloten, um das technologische Potenzial in der Landwirtschaft zu erhöhen. Das beginne beim Bestellen der Felder und reiche von der Lagerung bis zur Weiterverarbeitung. Außerdem sollten Wissenschaft und Forschung verstärkt eingebunden werden, um Prozesse zu verbessern. Und schließlich müssten die Verantwortlichen ein Auge darauf haben, dass das örtliche Agribusiness Innovationen auch tatsächlich umsetze.

5. Politik muss Möglichkeiten entwickeln, die Landwirtschaft und die Verarbeitung von Agrarrohstoffen solide zu finanzieren. Wichtig sei dabei, dass auch kleinere Bauern und Verarbeitungsunternehmen mithalten könnten.

6. Es müssen ökonomische Anreize geschaffen werden, um den Agribusiness-Sektor zu entwickeln. Dabei gilt es besonders den privaten Sektor voranzubringen.

7. Die Verantwortlichen müssen prüfen, wie Infrastruktur aufgebaut und Energieversorgung für die gesamte Produktions- und Wertschöpfungskette bereitgestellt werden kann.

Karl Wohlmuth und sein Team haben den Agrarsektor zahlreicher Entwicklungs- und Schwellenländer beobachtet. Erfolgreich seien auf Dauer nur jene Staaten gewesen, deren Landwirtschaftspolitik auf diesen sieben Eckpfeilern ruhte. Wohlmuth ist überzeugt, dass nur ein Systemwechsel steigende Lebensmittelpreise und die damit verbundene Armut verhindern kann. Projektbezogene Hilfe greife schlicht zu kurz.

Nach oben

Twenty Five Years have gone since Volume One of the African Development Perspectives Yearbook was published in 1989: A Development Project with International Impacts
The Start of the Project: The African Development Perspectives Yearbook as an International Development Project

When in 1989 the first volume of the African Development Perspectives Yearbook appeared, nobody in the Research Group on African Development Perspectives Bremen would have anticipated that the Yearbook is still on the market 25 years later, and that the Yearbook would gain international acceptance and recognition – as a source of information on African development perspectives, as a collection of analytical articles, of documentation, and of reviews and book notes. Over the years the Research Group on African Development Perspectives Bremen became a network of researchers, cooperation partners, and development institutions, with increasing participation from Africa. Now, many international and regional organizations, donor agencies, governmental offices, universities, African studies centers, media, and many experts working on and in Africa look carefully at the new issues of the Yearbook. The African Development Perspectives Yearbook considers themes from the local space to the global space, and from the project level to the national policy level; also regional integration and global integration issues are discussed (see about the Research Group and the Yearbook volumes from 1989 to 2014: http://www.iwim.uni-bremen.de/africa/africanyearbook.htm and the Wikipedia International entry about the importance of the Yearbook:  http://en.wikipedia.org/wiki/African_Development_Perspectives_Yearbook ).

 


African Development Perspectives Yearbook for 1989              

                   


African Development Perspectives Yearbook for 2014
 

 


The First Volume for the Year 1989: "Human Dimensions of Adjustment" as a theme of great Developmental Importance for Africa till now

The first volume for 1989 had the title "Human Dimensions Of Adjustment". At that time the major direction of discussions was how Africa could respond to the demands for effective economic stabilization. Mainstream economics had their recipes and proposed cures, but many critical observers of such strict economic stabilization policies and packages were skeptical. They emphasized a stabilization approach with social adjustment components associated to the economic stabilization package. The Research Group on African Development Perspectives joined the critical and skeptical voices. African critical and skeptical voices on the proposed mainstream stabilization packages were taken very serious by the members of the Research Group. In Volume One of the Yearbook the Khartoum Declaration Towards A Human-Focused Approach To Socio-Economic Recovery And Development In Africa was carefully analyzed and reprinted in full; it was considered as an expression of African voices. Experts from international organizations like UNICEF and ILO who were as well critical and skeptical towards mainstream adjustment packages for Africa as proposed from IMF and World Bank were invited to contribute to Volume One to present their alternative adjustment policies, but also other views on African Alternative Adjustment were presented.

 

The Structure of the Yearbook and the Philosophy Behind: Comprehensive Analyses towards the Identification of Successful Development Models

The structure of Volume One was more or less preserved over the years, sustained and improved. The Unit 1 (Part of the Yearbook) on the Khartoum Declaration was complemented by various supporting Units; major issues like the relevance of the UN Program for Africa, the upcoming ecological crisis in Africa and the perspectives of Africa's relations with the European Community, were discussed in Volume One. A further Unit was on Successful African Development Models; Botswana was already at that time considered as a successful development model but also Zimbabwe. Another Unit covered adjustment issues of Nigeria; already at that time there were demands on Nigeria to implement long-term development strategies and to manage the huge oil revenues properly. A Unit on African Non-Governmental Organizations and Local Development highlighted the critical role of NGOs and CSOs in Africa. There was also a Unit on Reviews and Book Notes and a Unit on Profiles, News and Information. Both Units brought the Research Group into contact with publishers, editors, universities and research institutions. So it was possible to find partners having similar ideas and beliefs – the network became strengthened.

This model (or philosophy) of the issues of the African Development Perspectives Yearbook was sustained over the 25 years. The Yearbook volumes have a major theme, are focused on issues debated hotly in Africa; more and more African experts, researchers and institutions are involved and do report on their research themes, their development projects and development programs. The Yearbook is organized in a manner that allows it to bring forth the core messages across various Units which are introduced by Unit Editors. The Yearbook contains documents of importance for the Africa region; declarations and statements by regional and international organizations, by NGOs and CSOs on Africa are reproduced. The Yearbook volumes contain a Unit on Reviews and Book Notes filled with specific studies by inviting those to send their material who have written on the particular Yearbook focus. A Network of Experts and Researchers and of Institutions and Organizations was built.

 

The Current Work and the Future of the African Development Perspectives Yearbook: Consolidating the International Network on Africa

Over the years the Research Group on African Development Perspectives Bremen became involved in international research efforts. Donor agencies and international organizations became interested in the work of the Research Group. Consultancy, evaluation and research assignments to members of the Research Group followed. International research projects were awarded to the Research Group and its members The members of the Research Group who produced over these 25 years (from 1989 to 2014) the various Yearbook volumes are now working as professors at universities and colleges, as international consultants and advisers, and as experts in international, regional and national development organizations.

To celebrate the event, the year 2014 has seen the publication of two volumes with the titles – Macroeconomic Policy Formation – General Issues and Macroeconomic Policy Formation – Country Cases. The interest in these two volumes is great as a new macroeconomic strategy for Africa was elaborated and tested for various country cases. Currently there is intensive work on the volume for 2015 with the title "Africa's Progress in Regional and Global Economic Integration" as the first drafts from the contributors are reviewed, corrected and revised. Many ideas for further issues are discussed among members of the Research Group. High on the Publication Agenda are issues of New Energy and Sustainable Development Policies in Africa after Fukushima and Science, Technology and Innovation Policies for Exploiting Leapfrogging Opportunities in Africa. The Scientific Coordinator of the Research Group is still Professor Emeritus Dr. Karl Wohlmuth, Professor of Comparative Economic Systems at Bremen University; the Managing Editor is Professor Dr. Tobias Knedlik, Professor of International Economics at Fulda University, and the Review Editor is Professor Dr. Achim Gutowski, Professor of Innovation and Change Management at the University Campus in Hamburg.

 

Nach oben

Programme für nachhaltige Wirtschaftsreformen im Sudan und im Süd-Sudan:
Welche Politiken führen aus den politischen, sozialen und ökonomischen Krisen heraus?

Welchen Beitrag können umfassende und nachhaltige Wirtschaftsreformen für die politische und ökonomische Stabilisierung im Sudan und im Süd-Sudan erbringen? Diese Fragen werden in einer neuen Studie von Professor Karl Wohlmuth mit dem Titel Sudan und Süd-Sudan – Programme für nachhaltige Wirtschaftsreformen untersucht. Die Studie erscheint in den SERG (Sudan Economy Research Group) Discussion Papers als Nummer 41 (vgl. dazu den Link zur: SERG Reihe). Der Beitrag von Professor Karl Wohlmuth geht von der zentralen These aus, dass zunehmende horizontale Ungleichheiten (zwischen den Regionen) und vertikale Ungleichheiten (zwischen den Einkommensschichten) kumulativ wirken und immer wieder neue Konflikte, Instabilitäten und Wachstums- und Entwicklungshemmnisse in den beiden Ländern hervorrufen. Die Wirtschaftsreformvorschläge des Professors in fünf zentralen Bereichen basieren auf diesen Einschätzungen und beziehen relevante Trends und Szenarien ein. Mehr über die Studie von Professor Karl Wohlmuth…

 

Nach oben

Seite 4 von 4<1234
Variante 1
Seite 4 von 4